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Rödelsee (Druckversion)

sich finden: Einsiedelei

Die Einsamkeit der Eremiten

Schon in vorchristlicher Zeit verließen immer wieder Einzelne die menschliche Gemeinschaft, um an unwirtlichen Orten allein und zurückgezogen zu leben. Erste christliche Einsiedler zogen sich im 3. Jahrhundert in die ägyptische Wüste zurück. Mit ihrer Lebensweise begründeten diese Wüstenväter die ersten Mönchsorden der Christenheit.

Ihre Lebensweise wurzelte fest in der biblischen Überlieferung; sie stand in der Nachfolge der 40-jährigen Wanderschaft des Volkes Israel durch die Wüste und in Jesu 40-tätigem Fasten am selben Ort. Auch die Ordensregel des Hl. Benedikt kennt Einsiedlermönche: „Nicht in der ersten Begeisterung für das Mönchsleben, sondern durch Bewährung im klösterlichen Alltag und durch die Hilfe Vieler ausreichend geschult, haben sie gelernt gegen den Teufel zu kämpfen".

Solche Bedrohungen, denen Eremiten auf Schritt und Tritt begegnen, hausen einerseits in der Wildnis, in der Einsiedler leben und anderseits tief im Innern jedes einzelnen Eremiten – konfrontiert die Einsamkeit den Menschen doch mit sich selbst. Religiöse Einsiedler sind allerdings nicht wirklich allein: In der Stille finden sie Raum zu Meditation und Kontemplation; ihr Geist beruhigt und sammelt sich, konkrete Gedanken vergehen, bis sie Gott direkt und unmittelbar erfahren.

Spirituelle Erfahrungen durch Meditation sind keineswegs auf die christliche oder andere monotheistische Religionen beschränkt – im Gegenteil: In fernöstlichen Glaubenswelten, im Hinduismus, Buddhismus oder Taoismen, spielt Meditation als spirituelle Praxis eine weit größere Rolle, als in westlichen Kulturen. Heute entdecken und beleben die christlichen Kirchen ihre eigene 2000jährige Geschichte mit Formen der Mediation und Kontemplation neu. Zahlreiche Angebote macht dazu das Geistliche Zentrum auf dem Schwanberg.

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